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18.07.2025
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K-Punkt: | 50 m |
Weitere Schanzen: | nein |
Matten: | nein |
Baujahr: | 1936 |
Genutzt bis: | ca. 1960 |
Status: | abgerissen |
Koordinaten: | 43.707199, -114.337856 ✔ ![]() ![]() |
Sun Valley, eröffnet im Dezember 1936 als das erste Winter-Ferienresort in den Vereinigten Staaten, entwickelte sich rasch zum Zentrum des Skisports im Land. Die Initiative der Union Pacific Railroad und ihres Vorsitzenden Averell Harriman sollte nach der Weltwirtschaftskrise den Passagierverkehr beleben und gleichzeitig den Skisport modernisieren und in einen Massensport verwandeln.
Nach dem Erfolg des ersten Harriman Cup stellte Harriman fest, dass ein wesentliches Element fehlte: eine Skisprungschanze. Während der alpine Skilauf sich noch im Aufbau befand, war das Skispringen – dank norwegischer Tradition – bereits sehr beliebt. Mit dem Entwurf der Schanze wurden Sigmund Ruud (Silbermedaillengewinner bei Olympia 1928) und Alf Engen (professioneller Skisprungweltmeister der 1930er Jahre) beauftragt. Sie wählten ein Gelände zwischen Dollar Mountain und Proctor Mountain, das später den Namen Ruud Mountain erhielt. An diesem natürlichen Hang wurde eine Schanze für Sprünge bis ca. 40 Meter (131 Fuß) errichtet. Ihr Profil entsprach den internationalen FIS-Normen, der Höhenunterschied betrug rund 182 Meter (600 Fuß).
Ruud Mountain wurde rasch zu einem Austragungsort für Wettkämpfe der besten Skispringer der Welt. An Wettbewerben und Vorführungen nahmen u.a. teil: Alf, Sverre und Corey Engen, Sigmund und Birger Ruud, Reidar Andersen, Torger Tokle, Art Devlin sowie Mitglieder der US-Olympiamannschaften von 1948 und 1952. Die Sprungwettkämpfe waren Teil des nordischen Vierkampfs (Abfahrt, Slalom, Langlauf und Springen), und Sun Valley war damals das einzige amerikanische Skigebiet, das die Kriterien für offizielle FIS-Wettbewerbe erfüllte.
Die Schanze war zudem mit einem provisorischen Sessellift ausgestattet, was intensiveres Training ermöglichte und Athleten anzog, die zuvor zu Fuß zum Startpunkt aufsteigen mussten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ das Interesse am Skispringen in den USA nach. Zwar trainierten die US-Olympiateams hier noch vor den Spielen 1948 und 1952, doch Wettbewerbe wurden seltener. Die letzte offizielle Veranstaltung war die American Legion Junior Three-Way Championships im Jahr 1956. Slalomrennen wurden noch bis 1961 ausgetragen, als der letzte Harriman Cup stattfand, den Billy Kidd gewann.
1965 erschien Ruud Mountain im Film Ski Party – einer leichten Musikkomödie mit Frankie Avalon, Dwayne Hickman, Annette Funicello, James Brown und Lesley Gore. Der Film enthielt humorvolle Skisprungszenen – darunter ein Sprung im Clownkostüm und eine Abfahrt mit einem Schlitten über den Schanzentisch. Dies war die letzte bekannte sportlich-freizeitliche Nutzung der Schanze.
Heute existiert die Schanze auf Ruud Mountain physisch nicht mehr, doch ihre Bedeutung ist im lokalen Gedächtnis weiterhin präsent. Ausstellungen wie Skiers in Flight im Regional History Museum in Sun Valley erinnern an ihre Geschichte. Erinnerungen daran finden sich in den Familienarchiven der Ruuds und Engens sowie in den Unterlagen der Union Pacific und in Skimuseen. Die Sprungschanze auf Ruud Mountain war die erste voll funktionsfähige Anlage in den USA, die speziell für FIS-Wettbewerbe errichtet wurde. Auch wenn ihre sportliche Nutzung nur von kurzer Dauer war, spielte sie eine Schlüsselrolle in der Entstehung des professionellen und medial präsenten Skisports in Amerika.
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