Planica 7 – Mehr als ein einfaches Finale
am 08.03.2018
Die Saison 2017/2018 war lang und gespickt mit Highlights. Vierschanzentournee, Skiflug-WM, WillingenFive, Olympische Spiele und die am Freitag beginnende RawAir pflasterten den Weg der Athleten von Mitte November bis Ende März. Nun gibt es zum traditionellen Saisonfinale in Planica noch eine Zugabe: Das Planica 7. Skisprungschanzen.com erklärt, was es mit diesem Event auf sich hat.
“Planica Planica, snežena kraljica“ – so heißt es so schön in der Kulthymne von Slavko Avsenik. Doch dieses Mal ruft die Schneekönigin mit mehr als ihrer Anmut von zauberhafter Landschaft, frenetischen Fans, Gänsehaut-Atmosphäre und einer der schönsten und beeindruckendsten Schanzen der Welt. Die Athleten lockt sie neben der letzten kräfteraubenden sportlichen Herausforderung in diesem Winter erstmals mit einem eigenen kleinen Event, dem Planica 7.Zugegeben, es erinnert vom Reglement schon stark an das WillingenFive. Doch, es hat auch seinen Reiz, aus dem Abschlussball der Saison mit der traditionellen Teamparty am Samstag nach dem Teamfliegen noch einen Hauch mehr sportliche Relevanz hineinzubringen. Das Organisationskomittee Planica (OC Planica) hat in Absprache mit dem Internationalen Skiverband (FIS) dieses Planica 7 eingeführt. Der Gewinner dieses Wettbewerbs erhält 20.000 Schweizer Franken Prämie. Eine nette Zugabe zum üblichen Weltcuppreisgeld.
Wie gewohnt, besteht das finale Wochenende der Saison aus der Qualifikation am Donnerstag, einem Einzelfliegen am Freitag, dem Teamfliegen am Samstag und dem abschließenden Einzelfliegen am Sonntag. Sämtliche sieben Durchgänge, so sie denn stattfinden, sind also die Grundlage für die Gesamtwertung des Planica 7. Das heißt aber auch, dass, wie bei der RawAir jeder Athlet auch im Teamfliegen für sich wetteifert, denn die Einzelpunktzahlen in diesem Teamfliegen zählen für die Gesamtwertung.
Und damit wäre auch gleich eine Schwäche dieses Events genannt: Denn ein Athlet aus einer Nation, die ein Team stellt, das nicht in den zweiten Durchgang kommt, oder gar nicht erst eines stellt, hat keine realistische Chance auf den Gesamtsieg. Ebenso wenig, wie die Skiflug-Spezialisten, die in Planica groß auftrumpfen, aber wegen ihrer zu schlechten Platzierung im Gesamtweltcup am Finalwettkampf am Sonntag nicht teilnehmen dürfen, da dort nur die besten 30 starten. Da wird vermutlich auch nicht der täglich ausgelobte Sonderpreis als Trostpflaster herhalten.
Immerhin haben sich die Initiatoren eine Sicherheit ins Reglement eingebaut: Das Sonderevent findet nur dann Gültigkeit, wenn mindestens vier der sieben Durchgänge stattfinden. Dies ist eine Hürde, die rein statistisch, leicht zu nehmen sein sollte, denn in den vergangenen Jahren fanden so gut wie alle angesetzten Durchgänge wie geplant statt. Der Trend, etwas Abwechslung in den sonst fast immer identischen Weltcup-Kalender zu bringen, ist sicher ein lobenswerter. Doch die Frage nach dem wie könnte mit etwas Kreativität sicher zufriedenstellender beantwortet werden. Klar, werden die Athleten die Idee des Planica 7 für gut heißen. Doch, ob so ein Event ausgerechnet an einem derart kräftezehrenden Wochenende am Ende einer langen und intensiven Saison durchgeführt werden muss, darf zumindest angezweifelt werden.
Schanzen:
Planica (Letalnica)Links:
Invitation - FIS World Cup Final Planica 2018 |
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