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Ljubno knackt in Zukunft die 100-Meter-Marke

am 02.02.2016

Im sonst stillen und beschaulichen Örtchen Ljubno ob Savinji in Slowenien herrschte im vergangenen halben Jahr reger Betrieb: die altehrwürdige Logarska Dolina-Normalschanze wurde abgerissen und der Hügel frei für den Bau einer neuen Schanze gemacht. Nun steht die neue Anlage und ist bereit für die in knapp zwei Wochen stattfindenden Weltcups der Damen. Skisprungschanzen.com hat erste detaillierte Informationen zur neuen Normalschanze, die deutlich größer sein wird als die alte.

Ljubno ob Savinji ist im Damen-Skispringen ein fast schon traditioneller Ausrichterort: bei allen bisherigen vier Weltcup-Saisons und mittlerweile schon zum zehnten Mal in Folge Mitte Februar geht es für die weltbesten Skispringerinnen auf die Logarska Dolina-Normalschanze. Passend zum Jubiläum wird sich die Schanze am 12., 13. und 14. Februar in einem komplett neuen Gewand präsentieren. Dabei wird auch die 100-Meter-Marke, die auf der alten Logarska Dolina unerreichbar schien, keine schier unüberwindbare Herausforderung mehr darstellen.

Mit ihren Austragungen von Continental Cup- und Weltcup-Springen haben die Organisatoren Ljubnos einiges an Erfahrung gesammelt und begrüßen regelmäßig 4.000 bis 5.000 Zuschauer pro Wettkampftag an der Schanze. Die zehnte Ausgabe der Springen in Ljubno soll dann endlich auch die Slowenische Siegerin hervorbringen, auf die immer noch gewartet wird. „Wir sind sehr stolz darüber, hier eine neue Anlage stehen zu haben“, tat Ljubnos Bürgermeister Franjo Naraločnik gegenüber dem Portal 24ur.com kund. „Die Gegebenheiten einer bereits existierenden Schanze wurden den Anforderungen der FIS angepasst und erneuert, sodass sichere und hoffentlich auch für die Athletinnen attraktive Springen und Sprünge möglich sein werden. Zudem soll die Anlage in der Zukunft auch für das Training über das ganze Jahr dienen, was hier vorher nicht der Fall war. Wir möchten ein Zentrum bauen, das in der Zukunft vor allem für unsere Skispringerinnen das nationale Trainings- und Entwicklungszentrum ist – und das eben über das komplette Jahr.“

Naraločnik betonte zudem: „die Arbeiten werden rechtzeitig beendet sein. Im Grunde warten wir nur noch auf die Abnahme durch die Kontrolleure des Weltverbandes FIS“. Dann darf sich das ganze Land, insbesondere die Skisprungfans auf den Valentinstag in Ljubno freuen, der auch heuer wieder der Hauptanlass der Marketing-Maschinerie rund um die Wettkampftage ist.

Wichtig sei laut Naraločnik außerdem gewesen, die Finanzierung rechtzeitig zu regeln und damit auch die Frage, ob man die alte Schanze bis zum Weltcup weiterhin stehen lassen wolle, oder ob der Blick in die Haushaltskassen die Finanzierung einer neuen Anlagen erlauben würde. Am Ende entschieden auch die Gemeinderäte einstimmig, den Umbau zu starten – wohlwissend, dass die Unterstützung der Bevölkerung auf ihrer Seite ist. Die vorher kolportierten Kosten von insgesamt fünf Millionen Euro seien zu hoch geschätzt, so der Bürgermeister. „Am Ende landen wir bei einer halben Millionen Euro, exklusive der kommunalen Gelder“, sagte Naraločnik. Zudem verkündete er, dass zusätzliche Gelder vom Sportministerium und weiterer Gönner die Finanzierung erleichtern. Die komplett neu gebaute Schanze erhält neben einer Keramikspur auch Matten für Sommersprünge.

Die neue Schanze befindet sich am gleichen Ort wie die alte. Zudem wurde ein neuer Kampfrichterturm errichtet, ein neuer Zugang zur Schanze ermöglicht, neue Banden und Treppen gebaut und die materielle und elektrische Infrastruktur an der Schanze grundlegend erneuert. „Das Damenskispringen hier kann nun in Zukunft auf einer Stufe mit unserem Nationalstolz, dem Zentrum in Planica, stehen. Ljubno kann eine neue Quelle für hoffnungsvolle Springerinnen und Springer werden“, fasste Franjo Naraločnik die Bedeutung des Projekts Ljubno zusammen.

Wer die neue Schanze einweiht steht noch nicht fest. Die erste Slowenische Weltcupsiegerin Špela Rogelj teilte im Herbst auf ihrer Facebook-Seite mit, dass sie davon träume, den ersten Sprung auf der Logarska Dolina zu machen. Nachdem ihre Teamkollegin Maja Vtič in Lillehammer mit Rang zwei hervorragend in die Saison gestartet war und das Slowenische Mannschaftsergebnis mehr oder weniger im Alleingang rettete, gilt sie ebenfalls als Kandidatin für den Premierensprung. Auch das Nachwuchstalent Ema Klinec, zuletzt mehrfach auf dem Weltcup-Podium und Vertreterin der Sloweninnen bei den Jugend-Olympischen Winterspielen in Lillehammer, liegt wohl aussichtsreich.

Die detaillierten Schanzendaten liegen so weit noch nicht vor, werden aber nach der Abnahme durch das Homologierungs-Kommitee der FIS einem Update unterzogen.



Schanzen:

SLO Ljubno ob Savinji

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