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Luis auf Schanzen-Tournee: Weltcup 2013-2014 Spezial

am 22.11.2013

In einer Sonderausgabe zum Weltcup-Auftakt in Klingenthal wagt unser Kolumnist Luis Holuch einen Ausblick auf den Skisprung-Winter 2013/2014. Dazu im Interview: Eurosport-Experte Hans-Peter Pohl.

Luis auf Schanzen-Tournee

von Skisprungschanzen-Archiv-Autor und -Fotograf Luis Holuch

Genau 70 Tage vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sochi beginnt die Skisprung-Saison 2013/2014. Insgesamt vier Monate gehen die Könige der Lüfte auf Reisen, um den und die Besten ihrer Zunft zu finden. Das nimmt sich unser Kolumnist Luis Holuch zum Anlass, vorauszuschauen. Außerdem tut Eurosport-Experte Hans-Peter Pohl seine Meinungen zu ausgesuchten Themen kund. Viel Vergnügen mit dieser ungewöhnlichen Folge von „Luis auf Schanzen-Tournee“!

Weltcup-Auftakt erstmals in Klingenthal

80 Athleten aus 18 Nationen, darunter selbst Griechenland und die Ukraine, haben sich im sächsischen Klingenthal zum ersten Weltcup-Wochenende dieses Winters eingefunden. Es ist eine Premiere, denn schließlich wurde hier noch nie eine Weltcup-Saison eröffnet. Rund 15.000 Zuschauer werden erwartet, etwa das Dreifache, was man sonst beim Opening im finnischen Kuusamo hat. Das ist mit der Hauptgrund, weshalb es nun hierher ging. Die Vogtland-Arena wartet gespannt auf den Auftakt. Knapp sechs Wochen ist es her, dass hier der Sommer Grand-Prix zu Ende ging. Mit einem deutschen Tages- und Gesamtsieg durch Andreas Wellinger.

18 Jahre ist der Schlacks aus Oberbayern erst alt, geht noch zur Schule. Im Sommer 2012 von Bundestrainer Werner Schuster entdeckt, etablierte sich der junge unbekümmerte Mann und startete gleich durch in die Weltspitze. Konstant wie ein alter Hase fand er sich stets unter den besten 20 des Weltcups wieder. Und dieser Junge ist Andreas Wanks legitimer Nachfolger als Sommer Grand-Prix-Gesamtsieger. Doch auch bei ihm stellt sich die Frage: wird er ebenso wie Wank etwas einsacken und im Winter nicht besonders auftrumpfen? Oder ist er das Gegenteil und schafft es, mühelos an die Leistungen im Sommer und letztem Winter anzuknüpfen?

Statt bei -10 Grad Celsius geht es in Klingenthal bei Temperaturen um den Gefrierpunkt los. Ein Schneedepot sorgt dafür, dass der Weltcup stattfinden kann. Die ganze Skisprung-Welt schaut zu. Auch die weiblichen Kolleginnen. Danach findet das Nordic Opening in Kuusamo statt. Kuusamo und Klingenthal haben sehr viel gemeinsam: die Schanzen sind groß, nicht einfach zu springen und jederzeit kann der Wind grüßen.

Damen steigen in Lillehammer ein

Von der zweitgrößten Großschanze der Welt geht es zunächst auf eine olympische Normalschanze, eine HS100. Dort greifen auch die Damen zum ersten Mal aktiv in das Geschehen ein: der erste Mixed-Bewerb der Saison wird anstehen. Eine neue, aber dennoch sehr attraktive, weil spannende Wettkampfform, die die FIS vergangene Saison auch im Weltcup eingeführt hat. Je abwechselnd Dame und Herr werden von der Schanze gehen.

Während die Damen nach diesem Wettkampf plus ihrem ersten Einzel wieder eine Pause haben werden, können sich die Männer nicht von Deutschland trennen. Es geht nach Titisee-Neustadt. Zu Hochzeiten eines Sven Hannawald und Martin Schmitt standen hier bis an die 30.000 Zuschauer. In den vergangenen Jahren fanden hier lediglich COCs (Continental-Cups) statt, bedingt durch das Tal, dass das deutsche Skispringen durchwanderte. Doch seitdem der Österreicher Schuster das Ruder übernommen hat, läuft es prima. Olympisches Silber plus das Silber bei der Skiflug-WM 2012 im norwegischen Vikersund, wo indes kein Springen in diesem Winter sein wird, sind die größten Erfolge seit Langem. „Fehlt nur noch ein Titel bei Olympia. Die Zeit ist reif“, sagte Schuster erst kürzlich.

Doch es gibt Nationen, die dem entgegenstehen werden. Die Österreicher sind zwar immer zu nennen, wirken dennoch mannschaftlich nicht so geschlossen wie in den vergangenen Jahren. Die Nummer vier im Team ist zumeist das Problem. Im vergangenen Winter sprang bei fünf Teamwettbewerben nicht ein Mal das Podest heraus. Ganz anders dagegen die Slowenen. Im Team seit jeher stark und nimmersatt. Mit den Veteranen Robert Kranjec, Jernej Damjan sowie den Jungspunden Jurij Tepeš, Peter Prevc und Matjaz Pungertar haben sie eine schlagkräftige Auswahl. Manko: auf Normalschanzen sind sie nie weit vorne dabei. Ganz anders: die Polen. Kamil Stoch, Piotr Zyla und Maciej Kot sind vergangene Saison in der Weltspitze angekommen. Die Schanzengröße ist ihnen im Normalfall egal. Aber sie müssen auch erst einmal in Form kommen. Vergangene Saison dauerte es wieder einmal bis zur Vierschanzen-Tournee bis der Knoten aufging.

Für die Springen in Engelberg, traditionell am Wochenende vor Weihnachten, wäre das somit zu spät. Hier wird Lokalmatador Simon Ammann zum ersten Mal zeigen wollen, dass niemand anders als er für die Einzelspringen in Sochi als Sieger in Frage kommt. Doch einfach wird das nicht. Zwar hält der Eidgenosse hier den Schanzenrekord, doch ist sein letzter Sieg nun mittlerweile vier Jahre her. Im vergangenen Jahr siegten hier im Einklang die Österreicher. Am Samstag waren es Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl gemeinsam, am Sonntag Weltcup-Gesamtsieger Gregor Schlierenzauer.

Am selben Wochenende findet für die Damen ebenfalls wieder der Weltcup statt. Es geht nach Hinterzarten auf die Rothaus-Schanze. An die Stätte ihres schwersten Sturzes der Karriere wird Daniela Iraschko-Stolz zurückkehren. Im letzten Winter riss sie sich hier – damals noch als Daniela Iraschko – das Kreuzband und verpasste leider die Weltmeisterschaft in Val di Fiemme und auch das Saisonfinale in Oslo. Die Ausrichter, namentlich der Skiclub Hinterzarten, wird alles daran setzen, einen gelungenen Event zu präsentieren. Dieses Wochenende gilt allgemein als letzte richtige Chance, der FIS zu beweisen, dass es schlichtweg ein Tabu ist, Hinterzarten aus dem Sommer-Kalender zu streichen.

Vierschanzentournee immer ein Highlight

Auf den Gedanken, die Serie bzw. die Springen zu streichen, kommt man bei der Vierschanzentournee selbst beim bösesten Willen nicht. Die Veranstaltung zieht Massen an Zuschauern an und ist nicht zuletzt wegen des Modus und der alljährlichen Traditionstermine (29.12. 1.1., 4.1. und 6.1.) von großem allgemeinen Interesse. Man stehe vor der spannendsten Tournee aller Zeiten, sagen viele. Kein Wunder, bei diesem offenen Starterfeld. Nirgendwo sonst ist Konstanz so gefragt wie bei der Tournee.

Hier kommen dann die Norweger, insbesondere ihr Topmann Anders Bardal ins Spiel. Unter seinem Superman-Funktionshemd steckt nämlich einer der stabilsten Springer überhaupt – bezogen auf die Leistung. Denn ein Pfundskerl ist Bardal nun wirklich nicht. Drahtig ist er, immer am Gewichtslimit. Doch er hat einen Sprungstil, der wenig Angriffsfläche für äußere Einflüsse bietet und ihm auf nahezu jeder Schanze gute Weiten beschert.

Es bleibt aber zu befürchten, dass die Springen der Damen am 4. und 5. Januar aufgrund der Vierschanzentournee völlig untergehen werden. Und das, obwohl eine nagelneue Schanze besprungen wird: es geht auf die Snezhinka (Schneeflocke) im russischen Chaikovsky. Wie eigentlich überall kann es auch dort nur eine Siegerin geben: Sara Takanashi. Die 1,48m kleine Japanerin dominierte im vergangenen Winter und Sommer die Szene, wie sie wollte. Trotz ihrer geringen Körpergröße und damit auch –Fläche ist sie schnellkräftig, stabil in der Luft und stilistisch eine Attraktion, sagt auch Hans-Peter Pohl, Olympiasieger und Weltmeister in der Nordischen Kombination und Eurosport-Experte. Kaum eine setzt den Telemark selbst in größten Weitenbereichen so sanft in den Schnee oder auf die Matten wie die 16-Jährige von der Insel Hokkaido.

Ihre größte Konkurrentin Sarah Hendrickson fällt mit Kreuzbandriss noch bis mindestens Ende Januar aus und wird ihr wohl zumindest im Gesamt-Weltcup nicht gefährlich werden können. Auch die Dame, die Takanashi in Hinterzarten nicht nur Schanzenrekord sondern auch noch den Sieg im Einzel wegschnappte, Alexandra Pretorius (CAN) fällt noch eine Weile aus. Bis Olympia soll sie wieder fit sein. Das könnte die Chance für Iraschko-Stolz oder auch Coline Mattel sein. Die junge Französin konnte im Winter Takanashi ein ums andere Mal ärgern, im Sommer hakte es noch etwas.

Traditionelle Station in Japan: Sapporo

Aber gerade zuhause – denn dorthin geht es für die Japanerin ab dem 10. Januar – wird sie schwer zu schlagen sein. Erstens aufgrund des Heimvorteils und dann natürlich auch aufgrund der Reisestrapazen, die einige Springerinnen plagen werden. Der Weg ist zwar diesmal von Russland nicht ganz so weit, dennoch gilt es das wegzustecken. Während die Frauen also (für uns) nachts springen werden, toben sich die Herren auf der Kulm-Skiflugschanze aus. Hier werden wieder die Spezialisten aufwarten, namentlich: Kranjec, Schlierenzauer, Koch (wenn er seine Form in den Griff kriegt) und auch die Norweger. Die deutschen Hoffnungen werden wohl auf Michael „Sali“ Neumayer und Richard „Richie“ Freitag liegen. Beide sind, respektive waren, Rekordhalter unseres Landes. Bei Freitag kommt es primär darauf an, wie schnell er nach seinem Mittelfußbruch wieder in Form kommt, bei allen anderen genannten spielt die Form beim Fliegen keine Rolle.

Nach dem Flugwochenende folgt die kleine Polen-Tournee mit dem Nachtspringen in Wisła sowie einem Team- und Einzelspringen in Zakopane. Mit der Wielka Krokiew und der Normalschanze bewirbt man sich um Olympia 2022. Nachdem München sich nun ja nicht bewirbt, hat Krakau (als Hauptort) nun größere Chancen. Zakopane ist bekannt für Schneesicherheit und enthusiastische Fans. Zudem ist das Ambiente beim Springen in der Dunkelheit etwas Einmaliges.

Einmalig ist auch die Kürze des Namens Zao. Dorthin fliegen die Damen nämlich am selben Wochenende (18./19.1.). Vergangenen Winter erfuhren die Athletinnen ein Erdbeben der Stärke 6,9 und dazu noch irreguläre Bedingungen während des ersten Wettkampfs. Bleibt zu hoffen, dass sich dieses Mal alles so verhält wie beim Wettbewerb am Sonntag. Interessant zu beobachten sein wird, wie das Feld mit der modifizierten Schanze zurechtkommt. Diese wurde im Sommer einer Sanierung unterzogen und wird nur im Winter genutzt.

Für die Männer folgt ein Intermezzo in Sapporo, während es für die Damen zurück nach Europa geht. Genauer gesagt nach Ljubno (Slowenien). Dort warten frenetische Fans und eine der skurrilsten Schanzen dieser Welt. Hauptsächlich auf ihre heimischen Mädels. Mit Katja Pozun stellen die Sloweninnen die Drittplatzierte des Sommer Grand-Prix. Aber das ist noch lange nicht alles: egal ob wir über die etablierten Maja Vtic und Eva Logar oder über die hoffnungsvollen Talente Urša Bogataj, Ema Klinec oder Špela Rogelj reden. Sie alle sind für Top 10-Plätze und Podestplazierungen gut. Im vergangenen Winter schaffte die 19-Jährige Rogelj je zweimal den 4. und 6. Platz.

Auch im österreichischen Hinzenbach muss man das Team um Anja Tepeš (Schwester von Jurij und somit Tochter von Miran) auf der Rechnung haben, fahren sie doch des Öfteren zum Training dorthin. Zeitgleich greifen auch die Männer wieder in das Geschehen ein: in Willingen. Auf der Mühlenkopfschanze hofft man auf gutes Wetter – nicht so wie im letzten Winter, wo ein Wettbewerb dem Wind zum Opfer fiel. Mit neuem Kampfrichterturm, modifiziertem Anlauf und neuem Flutlicht möchte man den rund 30.000 Fans ein Spektakel bieten. Es ist das letzte Wettkampf-Doppel vor Olympia.

Olympische Winterspiele in Sochi im Februar

Dann kommt also das Größte der vielen Highlights dieses Winters. Prognosen lassen sich (jetzt schon gar nicht) kaum wagen. Auf der Normalschanze kann man lediglich die Resultate des letzten Winters zu Rate ziehen. Viel Aussagekraft haben sie nicht. So sagte der Zweitplatzierte Andreas Wellinger beispielsweise: „mit dem Profil kann ich mich nicht anfreunden“. Was soll denn dann passieren, wenn er es dann schafft? Von der Großschanze gibt es gar keine Erfahrungswerte, da sie aufgrund von Schneemangel im vergangenen Winter zum Weltcup nicht genutzt werden konnte. Allerhöchstens stehen Erfahrungswerte aus dem Sommer zu Buche.

Inwieweit diese hilfreich für den Winter sein könnten, fragte ich Hans-Peter Pohl. Seine Antwort:“ Es wird immer Unterschiede zwischen Sommer und Winter geben. Gerade durch die äußerlichen Gegebenheiten. Wenn es im Sommer 25 oder 30 Grad sind, ist das Luftpolster alleine durch diese Wärme gegeben. Und das ist was ganz anderes als bei 0 Grad oder darunter. Psychisch kann es ein Vorteil sein, wenn man weiß, dass man gut war. Aber insgesamt ist es doch was gänzlich anderes.“ Heißt also: man kann nichts vorhersagen, aber gerade das macht die olympischen Wettbewerbe so spannend.

Vier Stück sind es an der Zahl. Die Damen bekommen nach langem Kampf einen Einzelwettbewerb, ebenfalls von der Normalschanze. Es herrscht allgemein riesige Vorfreude unter den Athletinnen, sich endlich vor Massenpublikum zu zeigen und um Medaillen zu springen. Diese Entscheidung dokumentiert die positive Entwicklung, die das Damen-Skispringen in den vergangenen Jahren beschritten hat. Hans-Peter Pohl fasziniert diese Sportart, weil „Skispringen grundsätzlich eine Actionsportart ist, weil es ja sehr viel Mut erfordert, sich die Schanzen hinunterzustürzen. Aber die Mädels mit ihrem Erscheinungsbild und ihren Sprungstilen ein weiches Element mit einfließen lassen. Und man darf gespannt sein, wie die Entwicklung weitergeht. Sie ist sicherlich noch nicht am Ende“.

Weiter geht's in Skandinavien

Genau wie die Saison. Die nimmt nach Olympia nochmal so richtig Fahrt auf. Für die Herren geht es nach Skandinavien zum Nordic Tournament. Auf der renovierten Lugnet-Schanze im schwedischen Falun findet am 26. Februar die Generalprobe für die Nordische Ski-WM 2015 statt. Fortgesetzt wird die Reise nach Lathi (FIN). Am 1. März findet das Springen auf der Heimschanze von Janne Ahonen satt. Der nimmersatte „Königsadler“ startete im Sommer Comeback Nummer 2 und präsentierte sich in sehr guter Verfassung. Er beendete den Sommer Grand-Prix in Klingenthal mit einem fantastischen 3. Platz. Nur Wellinger und Andreas Kofler waren stärker als der Veteran. Apropos Veteran: in seine gefühlt 95. Saison geht Noriaki Kasai. Der mittlerweile 41 Jahre alte Japaner ist ein Vorzeigeathlet. Er machte noch den Umschwung vom Parallel- zum V-Stil mit und springt ästhetischer denn je.

Die Veteranen des Damen-Skispringens, wenn man denn bei 30 Lebensjahren davon reden will, sind Line Jahr und Danie Iraschko-Stolz, sowie Anette Sagen mit 28 Jahren. Dieses Trio wird sich zur selben Zeit wie der gesamte Damen-Tross in Rumänien befinden. Auf der drittletzten Station springt man in Râşnov. Vor den Springen in Falun (15./16.3.) werden es die letzten Springen auf einer Normalschanze in der Saison für die Damen sein. Danach kommt das spezielle Reglement für die letzten beiden Bewerbe in Oslo (8.3.) und Planica zum Einsatz: nur die Top 30 dürfen von der Großschanze an den Start gehen.

Auch hierzu bezog Hans-Peter Pohl Stellung: „die Regel ist sehr sinnvoll, weil es selbst bei den Top 30 im unteren Drittel noch Springerinnen gibt, die die Schanzen nicht gänzlich beherrschen. Bei den Top 10 braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die könnten auch zum Skifliegen gehen.“ Ursprünglich sollte ja das Wochenende in Falun das Letzte sein. Jetzt hat die FIS entschieden, den Damen noch einen zweiten Wettbewerb von der Großschanze zu schenken. Und die Männer? Die springen in Trondheim und Oslo das Nordic Tournament zu Ende.

Skiflug-WM in Harrachov

Aber danach wird es noch einmal feurig – wenn das Wetter mitspielt. Gerades Jahr, das heißt Skiflug-WM! Dieses Mal geht es nach Harrachov. Dass die Schanze nicht nur gefährlich – manche sagen ja auch halsbrecherisch – oder langweilig ist, hat Jurij Tepeš bei der Generalprobe 2013 bewiesen. Mit einem unfassbar aggressiven Sprungstil flog er außerhalb der Weitenmessung ins Flache. 220 Meter sollen es gewesen sein, man munkelt es waren mindestens 5 Meter mehr. Aber das war ein Flug von einem anderen Stern. Obwohl es Tepeš bei der Landung ordentlich zusammenstauchte, sprang dieser postwendend auf und ballte beide Fäuste. Über ihn sagt Pohl: „ihm traue ich durchaus den Sieg und den ersten Sprung über 250 Meter zu. Er ist ein junger, unbekümmerter Athlet, der sich im Schatten der anderen gut entwickeln konnte“.

Gemeinsames Finale für Frauen und Männer in Planica

Zu Guter Letzt geht es traditionell nach Planica. Doch – Hardcore-Fans werden es sicherlich längst wissen – nicht auf die Letalnica. Nicht auf die ganz große, für viele die größte und einzig Wahre aller Flugschanzen: sondern auf die Großschanze. Die Bloudkova Velikanka, frisch neu gebaut, wird erstmals seit 1998 wieder einen Weltcup sehen. Und das mit Fug und Recht, schließlich ist sie eine der modernsten Schanzen. Zudem bewirbt sich Planica für die Nordische Ski-WM 2019 und dazu eignet sich ein Test ganz hervorragend. Am Ablauf, außer, dass die Damen ein Springen haben werden, wird sich nichts ändern.

Diese Saison voll mit Highlights endet am 23. März 2014. Spät mag man meinen, doch glaubt mir: dieser Tag wird schnell kommen und jeder Fan wird sich sagen: „muss das schon wieder vorbei sein?!“. Deswegen sollten wir uns alle darum bemühen, „sich alles reinzuziehen, was geht“. Neuartiges Opening, Tournee, Olympia, Skiflug-WM und neuartiges Finale sind die Hauptstationen, aber es lohnt sich wirklich alles anzuschauen, gerade auch die Damen. Ich werde alles schauen, soweit es das Studium zulässt und auch an einigen Wochenenden live vor Ort sein. Und wer weiß? Vielleicht schreibe ich ja auch darüber Berichte…

In diesem Sinne wünsche ich euch einen herzerfrischenden, spannenden, ereignisreichen, tollen und langen Olympia-Winter! Und den Athleten alles Gute; schöne, weite Sprünge und viel Gesundheit und Mut!

Euer
Luis Holuch




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1)   mike   schrieb am 26.11.2013 um 19:43:

Very nice article Luis, well done



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